Glossar - E – Empowerment

E – Empowerment

Empowerment bedeutet sinngemäß „Selbstbemächtigung“ oder auch “Stärkung von Autonomie und Eigenmacht“. Als politisch-praktisches wie theoretisches Konzept etablierte es sich jedoch erst durch die Schwarze Bürgerrechts- und die feministische Frauenbewegung der 1960er und dann durch die Selbsthilfe-Bewegung der 1970er Jahre. Sowie bei den Unabhängigkeits- und Befreiungsbewegungen in den kolonisierten Ländern und verbreitete sich dann vor allem in den USA.

 

Empowerment bietet Menschen, die benachteiligt sind, Gelegenheit sich zu sensibilisieren, zu reflektieren und Strategien zu entwickeln um sich selbst zu schützen und zu stärken.

 

Empowerment heißt sich für mögliche Ausgrenzungssituationen, ob am Arbeitsplatz, in der Kita, in der Schule, beim Sport, im Alltag etc. vorzubereiten um dann schlagfertig und handlungskompetent zu sein. Dadurch versetzt sich der Mensch aus der Ohnmacht der Opferrolle in eine aktive Rolle durch Befreiung aus alten Mustern, durch mehr Freiheit im Denken und Handeln sowie durch den Mut und die Stärke die Meinung frei zu äußern und sein Recht einzufordern. Dies alles mit einer selbstbewussten und selbstverständlichen Haltung[1].

Empowerment kann aber auch bedeuten zu wissen und zu verstehen, dass ebendiese Stärke und Handlungssicherheit keine Pflicht sind. Dass es z.B. normal ist, mit innerer Lähmung auf Mikroaggressionen zu reagieren und dass Bewältigung von Diskriminierungserfahrungen auch durch Selbstfürsorge und durch Einholen von Unterstützung stattfinden kann und darf.

Im z.B. rassismuskritischen Kontext, kann Empowerment als eine Möglichkeit für den Umgang mit politischen, institutionellen, individuellen  und gesellschaftlichen Missverhältnissen gesehen werden

 

Empowerment kann in extra eingerichteten Räumen praktiziert werden. Diese Empowerment-Räume oder auch Schutzräume genannt, sind dann beispielsweise nur für Menschen mit Rassismus-Erfahrungen, nur für Frauen oder nur für Menschen mit Behinderung zugänglich. Dort sollen sie die Möglichkeit haben sich sicher zu fühlen und daraus Kraft, Handlungsstrategien und Ressourcen ziehen.

 

[1] Quelle: https://heimatkunde.boell.de/de/2013/04/01/empowerment-und-powersharing-als-rassismuskritik-und-dekolonialitaetsstrategie-aus-der