„Wo jemand herkommt“ bedeutet meistens, wo die Person geboren wurde oder aufgewachsen ist. Gerade wo und wie eine Person aufwächst, kann einen großen Einfluss haben. Es wird gerne zwischen sozialer und ethnischer Herkunft unterschieden oder auch zwischen kultureller und geografischer Herkunft. 

Die soziale Herkunft wird zum Beispiel durch die wirtschaftliche Situation, die beruflichen Möglichkeiten und das gesellschaftliche Milieu der Familie bestimmt.  Auch die Art der Lebensgemeinschaft, die genossene Bildung und Förderung und das eigene soziale Geschlecht sowie eine Behinderung können Merkmale/Teil der sozialen Herkunft sein.
In Deutschland spielt die soziale Herkunft auch beim Erfolg in der Schule eine wesentliche Rolle. Kinder von Eltern mit hohen Abschlüssen erreichen auch deutlich häufiger selbst akademische Bildungsabschlüsse als Kinder von Eltern mit  niedrigeren Abschlüssen.

Unter ethnischer Herkunft wird die Zuordnung eines Menschen zu einer bestimmten Personengruppe verstanden. Zum Beispiel zu einer Gruppe Menschen, die sozial, kulturell, historisch oder geographisch (gleicher Herkunftsort) eine (vermeintliche) Einheit bilden. Die ethnische Herkunft, also dass es eine geschlossene Gruppe von Menschen gibt, ist eine Vorstellung und keine Tatsache. Meist werden ethnischen Gruppen mehr Gemeinsamkeiten zugeschrieben, als sie in der Regel haben. Die ethnische Herkunft sagt darüber hinaus nicht zwingend etwas über die Staatsangehörigkeit, die Religionszugehörigkeit oder die Weltanschauung aus[1]

Jeder Mensch kommt irgendwo her. Die Zuschreibung oder Betonung von Herkunft dient oft nur der Begründung von Vorurteilen. Das wissen oder spüren viele Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und reagieren deshalb nicht immer erfreut auf die Frage „Woher kommst Du?“.

[1] https://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/ueber-diskriminierung/diskriminierungsmerkmale/ethnische-herkunft-rassismus/ethnische-herkunft-rassismus.html