(Veranstaltungs-)Hinweise

Erzählcafé gegen antimuslimischen Rassismus

Worte wirken. Haltung zählt. Veränderung beginnt mit dir. 

Am 01. Juli ist in Deutschland Tag gegen antimuslimischen Rassismus. 

Aus diesem Anlass veranstaltet die AG Antimuslimischer Rassismus des Marburger Netzwerk für Demokratie und gegen Rechtsextremismus einen Austausch unter Betroffenen. 

Du lebst in Marburg und erlebst antimuslimischen Rassismus?

Dann komm vorbei!

 

Kostenlos. Ohne Anmeldung. 

01. Juli 2025 19:00 Uhr

Beratungs- und Begegnungszentrum am Richtsberg, Sudetenstraße 24, 35039 Marburg

 

Bei Fragen und besonderen Bedarfen wenden Sie sich bitte an: beratung@antidiskriminierung-mittelhessen.de 

Beratung von Antidiskriminierung Mittelhessen e.V.

Für die Städte und Landkreise Giessen und Marburg bietet der Verein Antidiskriminierung Mittelhessen e.V. eine kostenlose Antidiskriminierungsberatung. Es wird unabhängig zu allen Diskriminierungs-Merkmalen und Lebensbereichen über das AGG hinaus beraten.

Telefonische Sprechzeiten:

  • Montag von 10:00-12:00 Uhr
  • Dienstag von 12:00-14:00 Uhr

Telefon: 0157 52984432

E-Mail: beratung@antidiskriminierung-mittelhessen.de 

Termin nach Vereinbarung

Beratungsräume in Giessen und Marburg

 

CSD-Termine in Mittelhessen

  • 08.05.25 CSD Giessen
  • 14.06.25 Mittelhessen Wetzlar
  • 29.06.25 Dyke March Marburg
  • 05.07.25 CSD Marburg
  • 12.07.25 CSD Fulda

 

Widerstand & Widerspruch-Literarische Strategien für politische Resilienz im Angesicht des Rechtsextremismus

Empowerment für Studierende mit Erfahrungen mit Rassismus Ester

Ein Workshop mit Schaho Balbas

26. Juni 2025 16:15 – 19:00

Anmeldung unter adis@uni-marburg.de 

bipoc* only

Workshop Beschreibung: 

Die politische Landschaft polarisiert, rechtsextreme Narrative scheinen präsenter und wirkungsvoller als je zuvor. Ein Zustand, der uns alle herausfordert. Du bist politisch, engagiert und vielleicht frustriert von den gegenwärtigen Diskursen? Du suchst nach Wegen, deine Haltung nicht nur zu zeigen, sondern sie wirkmächtig und fundiert zu artikulieren? Der Workshop "Widerstand & Widerspruch" richtet sich an Studierende, die ihre kritische Analyse schärfen und ihre Stimme im Kampf gegen Rechtsextremismus, Faschismus und für eine gerechtere Gesellschaft aktiv einsetzen wollen. Wir gehen davon aus, dass du bereits eine klare Haltung hast und möglicherweise nach effektiveren Methoden suchst, diese zum Ausdruck zu bringen und politische Resilienz aufzubauen.

In diesem Workshop konzentrieren wir uns auf das Potenzial freier literarischer Arbeiten als Werkzeug des Widerstands. Wir werden untersuchen, wie Sprache und Erzählungen zur politischen Mobilisierung eingesetzt werden kann. Du lernst und erprobst verschiedene Formen des literarischen Ausdrucks – von Kurzprosa bis zu Lyrik – um deine Perspektiven, Analysen und Forderungen präzise und eindringlich zu formulieren. Ziel ist es, nicht nur individuelle Fähigkeiten zu stärken, sondern Widerstand selbst als Sprache zu verstehen und einzusetzen.

Dieser Workshop bietet dir einen Raum für tiefgehende Auseinandersetzung und die Entwicklung neuer Strategien. Es sind keine spezifischen literarischen Vorkenntnisse nötig, sondern dein Wille zur kritischen Reflexion, zur offenen Diskussion und zum aktiven Einbringen deiner bereits bestehenden politischen Perspektiven. Dein Beitrag zählt. Widerstand als Sprache. 

Bio:

Schaho Balbas (geb. 1998 in Mannheim) ist ein kurdischer Lyriker und Kurator aus Köln. Als Gründer des Künstlerkollektivs „KANAX4LIFE“ dokumentiert er den diasporischen Zeitgeist von Menschen mit MENA-Hintergrund. Balbas leitet Workshops zu politischer Resilienz und Literatur, darunter am Nationaltheater Mannheim, dem Kulturbunker Köln und weiteren Organisationen. Seine medienübergreifende Praxis umfasst Performance, Film und Installationen, oft orts- und zeitbezogen. Im „NEW CURATORS“-Programm der Akademie der Künste der Welt arbeitete er an einem Filmprogramm zur Transnationalen Solidarität. Aktuell arbeitet Balbas mit dem Orangerie Theater an der Entwicklung und Inszenierung eines Theaterstücks zur kurdischen Widerstandsbewegung der 1980er Jahre.

Zur Anmeldung

 

30.06.25 Pride Fächer gestalten

in den Räumen des AB*ST*QR in der Goethestr. 55, ab 16:00 Uhr

 

Support für Eltern und Kind

Was brauchen Sie und Ihr Inter* Baby, um gemeinsam gut anzukommen?

Ein Input mit Luan Pertel für Eltern, Beratende und Interessierte (kostenfrei)

Am 30.06.25 um 9:30, ca. 1,5 Stunden

Elternsein bringt viele mit sich - besonders, wenn das eigene Kind inter* ist. Wie gestalten wir den Alltag? Was tut uns gut? Wo finden wir passende Unterstützung? Welche Gedanken und Sorgen bewegen Sie? In diesem Input wollen wir gemeinsam mit Luan Pertl einen Raum öffnen für Informationen, Reflexion und Austausch. Es geht um zentrale Fragen rund um das Ankommen im Alltag, um das Wohl von Kind und Eltern - und um Wege, wie gute Unterstützung in Deutschland und bei uns in Hessen aussehen kann. 

@ Luan Pertl: Unsere Peer-Beratung erlebt täglich, wie wichtig es ist, Eltern in ihrer Situation ernst zu nehmen und achtsam zu begleiten. Wir laden Sie ein, gemeinsam zu erkunden, was Sie und Ihr Kind brauchen. 

Herzlich willkommen - mit all Ihren Fragen!

Zur Anmeldung bis 27.06.25

 

Offener feministischer Stammtisch

  • 26.06. Mental Load
  • 24.06. Weibliche Wut
  • 28.08. Spieleabend

In Gießen, jeweils um 19:30 Uhr

Anschlussverwendung Grünebergerstr. 22

 

Transidentität und Nichtbinarität in der therapeutischen Begleitung von Erwachsenen 

für Psychotherapeut*innen für Erwachsene aus dem Mittelhessischen Raum

Donnerstag, 20. November 2025, 9-15 Uhr

Die Gesundheitsversorgung für trans* und nichtbinäre Personen ist von Ort zu Ort und Region zu Region unterschiedlich. Gerade in Mittelhessen fehlt es nach wie vor an einer guten Anbindung insbesondere zu Psychotherapeut*innen. Das wollen wir ändern! 

Das Kompetenzzentrum Trans* und Diversität und das LSBT*IQ-Netzwerk Mittelhessen in Gießen wiederholen in Kooperation mit dem Psychotherapeuten Jean Thierschmidt eine Fortbildung, die sich speziell an Therapeut*innen aus dem mittelhessischen Raum richtet. Ziel der Fortbildung ist es, das Wissen über trans* und nichtbinäre Themen zu erweitern und somit die Gesundheitsversorgung von trans* und nichtbinären Personen zu verbessern.

 

Themen werden sein: 

  • Begriffsklärung sowie die Bedeutung gendersensibler Sprache in Therapie und Beratung von trans* und nichtbinären Personen
  • Leitlinienkonforme Informationen zu Diagnostik, therapeutischer Haltung sowie der Begleitung von erwachsenen trans* und nichtbinären Personen (z.B. S3-Leitlinie „Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit: Diagnostik, Beratung, Behandlung“; Standards of Care Version 8 der World Professional Association for Transgender Health)
  • Praxisnahe Empfehlungen zum Vorgehen bei Therapieberichten, Indikationsschreiben für Mitbehandler*innen sowie Befund- und Verlaufsberichte für den MD im Rahmen der Beantragung geschlechtsaffirmativer Maßnahmen
  • Einordnung medialer Berichterstattung zum Thema sowie deren Einfluss auf Therapie und Beratung 

Zudem soll es Zeit zum Austausch und der gegenseitigen Vernetzung geben.

 

Die Fortbildung findet am Donnerstag, den 20.11.2025 von 09:00 Uhr – 15:00 Uhr statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 80,00 € pro Person. Für die Veranstaltung sind sieben Fortbildungspunkte bei der PTK Hessen beantragt. Eine Anmeldung erfolgt bitte mit Angabe der vollständigen Adresse über folgende Mailadresse: judit.grimm@dgti.org. Die Veranstaltung findet in Marburg statt. Nach Anmeldung erhalten Sie weitere Informationen zum Zahlungsablauf des Teilnahmebetrags und zum genauen Veranstaltungsort.

Eine Veranstaltung des Kompetenzzentrum Trans* und Diversität Gießen und des LSBT*IQ Netzwerk Mittelhessen, gefördert aus den Mitteln des Hessischen Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt.

Zur Anmeldung

 

Weitere Informationen

Frauennotruf Marburg - Freiwillige für Öffentlichkeitsarbeit dringend gesucht!

Der Frauennotruf Marburg e.V. berät seit mehreren Jahren mit einer Sensibiliseirungskampagne zum Thema K.O.-Mittel und sexualisierter Gewalt unter Einfluss von K.O.-Tropfen.

Gemeinsam möchten wir mit engagierten Freiwilligen das Thema noch stärker in die Öffentlichkeit tragen. 

Wir freuen uns sehr, wenn Du uns bei der Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit unterstützen möchtest. 

Interessiert? Dann kommt zu unseren Fortbildungen:

  • Mi., 25. Juni, 18:30-20 Uhr (theoretischer Teil)
  • Mi., 2. Juli, 18:30-20:00 Uhr (praktische Übungen)

Wo? Freiwilligenagentur, Am Grüm 16 in Marburg (BIP).

Anmeldung bis 23.06.25 bei info@freiwilligenagentur.marburg.de 

 

Nach diesen Einheiten kannst du als PartyGuide in Zweierteams mit Feiernden über K.O.-Mittel sprechen, Material verteilen und in Kneipen, bei Partys und Großveranstaltunegn über Präventations- und Interventationsmöglichkeiten sowie Hilfsangebote informieren. 

Du entscheidest, wie du dich einbringen möchtest?

 

Die Veranstaltung wird gemeinsam organisiert von der FAM, den Frauennotruf e.V. und der Universitätsstadt Marburg - "Einsicht- Marburg gegen Gewalt"

Zur Anmeldung

 

Mitteilung: MIA-Jahresbericht - Antiziganistische Vorfälle 2024 in Hessen

Die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Hessen veröffentlicht ihren zweiten Jahresbericht mit 159 dokumentierten antiziganistischen Vorfällen für Hessen im Jahr 2024

Am heutigen Donnerstag, 05.06.2024 wurde der Jahresbericht der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Hessen (MIA Hessen) mit dem Schwerpunkt „Antiziganismus und Bildung“ auf der Landespressekonferenz in Wiesbaden vorgestellt. 

Es wurden 159 Vorfälle von Antiziganismus für das Jahr 2024 in Hessen dokumentiert. Im Vergleich zum Jahr 2023 ist das eine Steigerung von rund 40%. 

Am häufigsten, mit 57%, wurden Menschen antiziganistisch beleidigt bzw. verbal stereotypisiert. Besonders häufig haben wir antiziganistische Vorfälle in den Lebensbereichen Wohnen und Bildung verzeichnet. Im Schwerpunktbereich Bildung betrafen die meisten Meldungen Schulen oder den Schulkontext. Dabei sind Lehrer*innen besonders oft involviert. Entweder sind sie selbst für den antiziganistischen Vorfall verantwortlich oder sie schreiten bei Vorfällen unter Schüler*innen nicht angemessen ein. Das heißt, an vielen hessischen Schulen, explizit an denen, von denen wir Meldungen erhalten haben, werden antiziganistische Vorfälle zumindest geduldet, ihr antiziganistischer Gehalt geleugnet oder nicht als solcher erkannt.

Joachim Brenner, Projektleiter von MIA Hessen und Vorstandsmitglied des Förderverein Roma, betont:

„Der Jahresbericht 2024 der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Hessen weist eine eklatante Erhöhung der Fallzahlen aus. Konkret heißt das, dass Beleidigungen, Bedrohungen, Benachteiligungen, Ausgrenzungen gegenüber Roma und Sinti am Arbeitsplatz, in der Öffentlichkeit, in der Schule, im Alltag nicht nur weiterhin bestehen, sondern zugenommen haben. Eine alarmierende Entwicklung, der entschieden entgegengetreten werden muss.“

Rinaldo Strauß, ebenfalls Projektleiter von MIA Hessen und stellvertretender Geschäftsführer des hessischen Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma, mahnt:

„Für das Jahr 2024 wurden 159 antiziganistische Vorfälle dokumentiert. Jeder Fall ist ein Fall zu viel. Wie fragil unsere Demokratie derzeit ist, zeigen die erschreckenden Ergebnisse des Berichts. Aber sie zeigen auch die Notwenigkeit auf, dass wir uns in einer demokratischen Gesellschaft in allen Bereichen gegen Antiziganismus einsetzen müssen, denn echte Demokratie bedeutet auch Minderheitenschutz.“

Wir fordern, dass die Verfolgungsgeschichte von Sinti und Roma und die Strukturen des gegenwärtigen Antiziganismus an Schulen und Universitäten ein verpflichtender Bestandteil der Lehrpläne wird. Zudem müssen betroffene Schüler*innen vor Antiziganismus an Schulen geschützt werden. Der Betroffenenschutz muss oberste Priorität haben.

Information und Kontakt:

Leonie Zander – wissenschaftliche Mitarbeiterin MIA Hessen 

E-Mail: mia-hessen@mia-bund.de 

Telefon: 0179-7347787 

Homepage: https://hessen.antiziganismus-melden.de/  

Instagram: https://www.instagram.com/_mia.hessen_/ 

 

Wir würden uns über Ihr Interesse und eine Berichterstattung freuen.

 

Antiziganistische Vorfälle 2024 in Hessen Zweiter Jahresbericht der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Hessen Schwerpunkt: Antiziganismus und Bildung

Die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Hessen (MIA Hessen) wurde im Juli 2023 gegründet und ist Teil der Bundesarbeitsgemeinschaft MIA. Sie wird von zwei Organisationen getragen: dem Verband Deutscher Sinti und Roma - Landesverband Hessen und dem Förderverein Roma e.V.. MIA Hessen besteht damit aus einer doppelten Trägerstruktur. Durch das bereits vorhandene Vertrauen in die Trägerorganisationen, können wir mehr Angehörige der Minderheit erreichen. 

Im zweiten Jahr unseres Bestehens haben wir 159 Vorfälle dokumentiert. Das ist im Vergleich zu 2023, mit 113 aufgenommenen Vorfälle eine Zunahme von etwa 40%, eine Entwicklung, die wir auch auf den gestiegenen Bekanntheitsgrad der Meldestelle zurückführen.

Uns erreichen Meldungen aus dem gesamten Bundesland. Wie im letzten Jahr ist die häufigste Vorfallart die verbale Stereotypisierung (91 Vorfälle). Diese hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. 2024 haben wir zudem viele Vorfälle von Diskriminierungen (50) aufgenommen sowie Angriffe (10), Bedrohungen (4) und Sachbeschädigungen (4). Viele Vorfälle erstrecken sich über einen längeren Zeitraum und weisen viele einzelne antiziganistische Aspekte auf. Dabei werden die komplexen Strukturen von Antiziganismus nachvollziehbar und die Auswirkungen auf Betroffenen sichtbarer gemacht.

Wie im letzten Jahresbericht haben wir auch in diesem Jahr neben den Erscheinungsformen und Adressat*innen auch die Kontexte und Lebensbereiche beleuchtet.

Der Schwerpunkt des letztjährigen Berichts – Wohnen - ist am häufigsten vertreten (28). Uns wurden ebenfalls viele Vorfälle zum diesjährigen Schwerpunktthema – Bildung - gemeldet (25). Weitere Lebensbereiche bzw. Kontexte sind Behörden (24), sonstiger öffentlicher Raum (14), sonstiges Gewerbe (10), Arbeitsplatz (6) und Gedenken (4).

Die meisten Vorfälle im Lebensbereich Bildung wurden uns im Schulkontext gemeldet. Hier sind vor allem Kinder und Jugendliche betroffen. Eltern, werden dann antiziganistisch adressiert, wenn sie sich für eine Gleichbehandlung ihrer Kinder einsetzen wollen. Antiziganismus geht häufig vom Lehrpersonal aus: Entweder sind sie selbst die Diskriminierungsverantwortlichen oder sie schreiten bei Konflikten zwischen Schüler*innen gar nicht oder nicht angemessen ein. Damit dulden sie antiziganistisch begründetes Mobbing, leugnen den antiziganistischen Gehalt und/oder erkennen ihn nicht als solchen.

Aus den dokumentierten Vorfällen leitet MIA Hessen fünf Forderungen ab: 

1. Bildungsinstitutionen sollten sich kritisch mit Antiziganismus auseinandersetzen und die Existenz von Antiziganismus anerkennen. Dazu kann gehören, dass Fachpersonal die Möglichkeit von adäquaten Weiterbildungen erhält. 

2. Antiziganismus sollte in Schulcurricula eine bedeutendere Rolle spielen.

3. Antiziganismus sollte in der Lehrkräfteausbildung eine größere Rolle spielen. 

4. Schulbücher und Schullektüren sollten auf antiziganistische Inhalte geprüft und bei Bedarf überarbeitet werden. 

5. Betroffenenschutz muss an Schulen oberste Priorität haben. Im Schulalltag muss angemessen auf Antiziganismus reagiert werden können.

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"Die AdiNet Buchempfehlung"

In unserer Rubrik "Die AdiNet Buchempfehlung" stellen wir jeden Monat Bücher vor, mal älter, mal brandneu aber auf jeden Fall wichtige Werke für aktuelle Debatten.

 

Tahsim Durgun

Mama, bitte lern Deutsch

Noch bevor Tahsim Durgun die Grundschule abschließt, muss er für seine Mutter die Abschiebebescheide entziffern, begleitet sie als Dolmetscher zu intimen Arztbesuchen und verliest Aldi-Kataloge am Fliesentisch. So wie Tahsim geht es vielen jungen Menschen mit Migrationsgeschichte, die früh Verantwortung für ihre Eltern übernehmen und gleichzeitig einen Platz finden müssen in einem oft feindseligen Land. 

Schreiben sie die besten Noten, bekommen sie trotzdem nur eine Hauptschulempfehlung. Fahren ihre Mitschüler*innen in den Urlaub nach Thailand, dürfen sie Deutschland nicht verlassen, weil sie kein gültiges Reisedokument besitzen. Hilflosigkeit, Angst und Überforderung sind ihre stetigen Begleiter, Einfallsreichtum und Empathie ihr Handwerkszeug.

Mit messerscharfer Intelligenz, poetischer Sprachgewalt und zynischem Humor: Internet-Star Tahsim Durgun reflektiert die Lebenswirklichkeit der postmigrantischen Gesellschaft. Vor dem Hintergrund seiner eigenen Lebensgeschichte in einer kurdisch-deutschen Familie rechnet Tahsim ab mit der deutschen Bürokratie und zeigt gleichzeitig tiefen Respekt für seine Mutter und ihre Errungenschaften, die für die deutsche Gesellschaft immer unsichtbar bleiben werden.

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Jayrôme C. Robinet

Sonne in Scherben

Ein aufregend zeitgemäßer Roman von Jayrôme C. Robinet über neue Geschlechterrollen und Familienkonstrukte abseits der Norm. Modern, divers und zutiefst berührend

Enzo und Angèle sind ein glückliches Paar, seinem Charme und ihrer Lässigkeit kann niemand widerstehen. Doch als sie sich ein Kind wünschen und es Enzo ist, der schwanger wird, stürzen sich die Medien auf den Fall des schwangeren trans Mannes, Hass und Hetze sind beispiellos. Vor allem Angèle hält dem Druck kaum stand. Als das gemeinsame Baby wenige Tage nach der Geburt stirbt, tut sie etwas Unverzeihliches, das nicht nur ihr Leben für immer verändert. Mit großer Zärtlichkeit für seine Figuren erzählt Jayrôme C. Robinet von neuen Geschlechterrollen und bedingungsloser Liebe, von dem Gepäck der eigenen Herkunft. In seinem ganz eigenen poetischen Ton gelingt Robinet ein aufrüttelnder und berührender, ein wirklich moderner Familienroman.

Zum Buch

 

"Die AdiNet-Podcast-Empfehlung"

In unserer Rubrik "Die AdiNet-Podcast-Empfehlung" stellen wir Podcasts vor. Dieses Mal:

 

BR 2: Die neue Norm

ME/CFS - die stille Krankheit

ME/CFS ist weit weit mehr als "ein bisschen erschöpft sein". Betroffene Menschen stoßen an zahlreiche Barrieren im Gesundheits- und Sozialsystem. Alina Snowwhite und andere können dazu viel erzählen.

Zur Podcast-Folge

 

(Stellen-)Ausschreibungen

Stellenausschreibung 

beramí berufliche Integration e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die berufliche Integration von Migrant*innen u. a. durch Beratung, Qualifizierung und Mentoring. Besondere Expertise liegt in der Anerkennungsberatung von ausländischen Bildungsabschlüssen und Qualifikationen.

Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt:

Eine*n Bildungsberater*in / Bildungscoach (w/m/d) für die berufliche Beratung von Frauen* mit Migrations- oder Fluchtgeschichte (100%). Die Stelle ist zunächst projektbezogen bis Ende 2028 befristet. Eine Verlängerung ist bei Projektfortsetzung möglich und wird angestrebt.

Aufgabenbereiche:

  • Beratung und Begleitung von Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte im Themenfeld Bildung, Beruf und Beschäftigung (Sozialpädagogische berufliche Beratung / Bildungsberatung)
  • Unterstützung bei der Erstellung von individuell angepassten Bewerbungsunterlagen
  • Recherche von Weiterbildungs-, bzw. Qualifizierungsmöglichkeiten
  • Vermittlung in Arbeit, Ausbildung oder Praktikum
  • Stellenrecherche und ggf. Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche
  • Coaching
  • Vernetzung mit im Arbeitsfeld relevanten Akteuren (Bildungsträgern, Institutionen, MSO, u.a.)
  • Koordination und Umsetzung von öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten der Verbundprojektpartner, unter anderem in Social-Media-Kanälen
  • Unterstützung bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen
  • Auswertung und Dokumentation der eigenen Beratungsarbeit
  • Administrative Unterstützung in der Projektarbeit
  • Mitarbeit im Fachbereich Beratung und an der Weiterentwicklung der Beratungsarbeit bei beramí
  • Regelmäßige Aktualisierung von beratungsrelevanten Inhalten und Themen

 

Was wir uns wünschen: 

  • Ein abgeschlossenes Studium (FH/Bachelor) der Sozialpädagogik, der Sozialen Arbeit oder einen vergleichbaren Abschluss
  • Erfahrung in der Beratung im Themenfeld Bildung, Beruf und Beschäftigung, ODER Erfahrung in der Beratung mit den oben genannten Zielgruppen
  • Interkulturelle Kompetenz und ein emphatisches, freundliches, sprachsensibles Auftreten im Umgang mit den Zielgruppen
  • Erfahrungen mit gesellschaftlicher Vielfalt im Beratungssetting
  • Kenntnisse um die Methode der Beratung
  • Anwendungserfahrung im Social-Media-Bereich
  • Wissen um gesellschaftspolitische Debatten, insbesondere zu den Themen Migration und Gender unter Berücksichtigung der beruflichen Integration
  • Engagement für das Empowerment von Frauen* und Menschen mit Zuwanderungsgeschichte
  • eigenständige, flexible und strukturierte Arbeitsweise
  • ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten und Teamkompetenz und Belastbarkeit
  • gute MS-Office Kenntnisse

 

Was wir bieten: 

  • einen abwechslungsreichen und interessanten Arbeitsplatz in einer Institution mit langjähriger Expertise
  • qualifizierte Einarbeitung und fachliche Begleitung sowie Möglichkeiten der Weiterbildung (wie z.B. Teilnahme an Fachtagungen)
  • Mitarbeit in einem interkulturell diversen und sehr engagierten Team mit hoher Beratungsfachkompetenz
  • Eine offene und solidarische Arbeitsatmosphäre, sowie Austausch in einem hochmotivierten und sich gegenseitig wertschätzendem Team
  • Die Möglichkeit neue Kompetenzen zu erwerben und eigene Ideen einzubringen
  • regelmäßige Fall-Supervision
  • Flexible Arbeitszeiten
  • Vergünstigtes Jobticket
  • 31 Urlaubstage (bei einer 5-Tage-Woche)

beramí möchte vielfältige Lebenswelten und Erfahrungshintergründe repräsentieren und einbeziehen. Deshalb begrüßen wir insbesondere Bewerbungen von Menschen mit Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen und persönlicher oder familiärer Zuwanderungsgeschichte. 

Bei Interesse senden Sie bitte bis zum 05. Juli 2025 Ihre Bewerbungsunterlagen an Herrn Najim Frogh: frogh@berami.de  Wir setzen uns mit Ihnen zeitnah in Verbindung. 

www.berami.de 

Bewerbung per E-Mail senden

 

Wildwasser Gießen e.V. sucht ab sofort eine*n Mitarbeiter*in (m/w/d) mit dem Schwerpunkt in der Durchführung von Präventionsangeboten (30 h/W)

 

Ihre Aufgaben: 

  • Entwicklung und Durchführung von Präventionsangeboten für verschiedene Zielgruppen
  • Weiterentwicklung von Netzwerken und Öffentlichkeitsarbeit
  • Beratung von jungen Menschen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind oder waren
  • Beratung von Bezugspersonen betroffener Mädchen* und Jungen*
  • Beratung von Erwachsenen, die in Kindheit oder Jugend betroffen waren
  • Durchführung von Fortbildungsangeboten


Sie sollten folgende Qualifikationen und Fähigkeiten mitbringen: 

  • abgeschlossenes Studium der Sozialarbeit/Sozialpädagogik oder ein vergleichbarer Abschluss
  • Zusatzqualifikation im Bereich Theaterpädagogik, Kunstpädagogik, Medienpädagogik oder Motopädagogik
  • Fachwissen zum Thema sexualisierte Gewalt und Kinderschutz
  • Kenntnisse und Erfahrung in der Organisation von Projekten
  • Flexibilität, Belastbarkeit, selbständiges und strukturiertes Arbeiten
  • Teamfähigkeit und Fortbildungsinteresse
  • gute PC-Kenntnisse der gängigen MS-Office-Programme (World, Excel, Outlook, PowerPoint)
     

Wir bieten:

  • eine Stelle im Umfang von 30 h/W, Entlohnung in Anlehnung an TVÖD
  • Tätigkeit bei einem fachlich anerkannten feministischen Träger
  • flexible, selbständige Arbeit innerhalb eines multiprofessionellen Teams
  • regelmäßige Supervision
  • Fortbildungsmöglichkeiten und regelmäßiger fachlicher Austausch im Team
     

Wir freuen uns über Ihr Interesse an einer Mitarbeit und auf Ihre Bewerbung.

Bewerbungen richten Sie bitte per E-Mail bis zum 15.08.2025 an: 


Wildwasser Gießen e.V.
Kathrin Klein
Liebigstraße 13
35390 Gießen
leitung@wildwassergi.de 

Ideen, Vorschläge, Informationen ...

­Unser Netzwerk lebt von Ihrem Mitwirken. Lassen Sie uns gerne Ideen, Veranstaltungshinweise etc. zukommen. Wir wollen Sie und Ihre Projekte unterstützen, Ihre Reichweite erhöhen und vielleicht zuvor noch unbekannte Akteur*innen bekannt machen und vernetzen. 

AdiNet Mittelhessen

AdiNet Mittelhessen ist eines von vier regionalen Antidiskriminierungsnetzwerken in Hessen, die durch die Antidiskriminierungssstelle in Wiesbaden gefödert werden.
 
Unser Ziel ist der Zusammenschluss und die Kooperation möglichst vieler Akteur*innen der Antidiskriminierungsarbeit in der Region Mittelhessen.
Gemeinsam wollen wir Diskriminierung sichtbar machen und ihr entgegen treten.

Das Projekt AdiNet Mittelhessen wird getragen vom Landkreis Gießen und gefördert durch die Hessische Antidiskriminierungsstelle beim Hessischen Ministerium für Soziales und Integration.

Antidiskriminierung Mittelhessen e.V.

Der Antidiskriminierungsverein Mittelhessen e.V. wurde im Jahr 2019 in Gießen an der Lahn gegründet, mit dem Ziel, ein Netzwerk für Engagierte und Interessierte im Bereich der „Antidiskriminierung“ zu etablieren, um das Bewusstsein über Benach­teiligungsformen und das Wissen über wirksame Gegenstrategien gemeinsam in die Breite zu tragen. Der Antidiskriminierungsverein Mittelhessen e.V. reagiert auf den Bedarf einer horizontal und mehrdimensional ausgerichteten Antidiskriminierungs­arbeit. Er macht es sich zur Aufgabe, in regionaler und interkommunaler Zusammen­arbeit ein niederschwelliges und wohnortnahes Unterstützungsangebot für Menschen in der Region Mittelhessen zu schaffen, die von Diskriminierung betroffen und bedroht sind, um sie zu ermutigen und in ihrer Handlungsfähigkeit zu stärken (Empowerment).

Antidiskriminierung Mittelhessen e.V.