Glossar - S – Sexismus

S – Sexismus

Viele Menschen begegnen im Alltag Sexismus und sexueller Belästigung. Dies geschieht in allen Bereichen des Lebens – am Arbeitsplatz, im öffentlichen Raum, in der Werbung oder auch in der Politik. Auch wenn Sexismus gerade gegenüber FLINTA* nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen ist, ist er in unserer Gesellschaft weit verbreitet.

Sexismus umfasst die Diskriminierung aufgrund des zugeschriebenen Geschlechts. Sexismus geht von zwei Geschlechtern aus – dem männlichen und dem weiblichen Geschlecht. Die Männlichkeit wird in diesem System aufgewertet, die Weiblichkeit erfährt Abwertung. Durch dieses System werden Männern Privilegien zugeschrieben, FLINTA* jedoch werden diese abgesprochen und sie damit in eine untergeordnete Position gedrängt. Es finden Machtmissbrauch, Herabwürdigung und Grenzverletzungen aufgrund des Geschlechts statt. Die Formen von Sexismus sind vielseitig. So zeigen sie sich beispielsweise in rückwärtsgewandten Rollenzuschreibungen, scheinbar spaßhaften Bemerkungen oder auch in offener Herabsetzung.[1]

Sexismus gründet auf stereotypen Geschlechterrollen, damit werden die ungleiche Behandlung, aber auch die Diskriminierung der Geschlechter, sowie patriarchale Machtausübung gerechtfertigt und legimitiert. Es werden bestimmte Erwartungen an die jeweiligen Geschlechter gestellt, die sich insbesondere auf das Verhalten beziehen. Es geht um Verhaltensweisen, beispielsweise innerhalb der Familie, im Haushalt oder auch in der Sexualität. Die Persönlichkeit des einzelnen Menschen wird unter sexistischen Denkmustern nicht beachtet. Die Zuschreibungen von bestimmten Interessen und Eigenschaften des jeweiligen Geschlechts stehen im Vordergrund und nicht, ob eine Person bestimmte Dinge wirklich gut kann oder gerne machen möchte.

Da Männer in diesem System die privilegierte Position haben, gelten primär FLINTA* als von Sexismus betroffen. Aus sozialpsychologischer Sicht können aber auch Männer von Sexismus betroffen sein, wenn sie beispielsweise dem männlichen Geschlechtsstereotyp nicht entsprechen.[2]

Die Folgen von Sexismus führen zu ungleicher Chancenverteilung, zu sexueller Belästigung bis hin zu Gewalt. [3]

 

[1] https://www.bmfsfj.de/resource/blob/186582/6f6d4604d783135d0da7068c11552e54/20211026-sexismuserklaerung-data.pdf

[2] www.genderdings.de; www.vielfalt.uni-koeln.de

[3] https://www.bmfsfj.de/resource/blob/186582/6f6d4604d783135d0da7068c11552e54/20211026-sexismuserklaerung-data.pdf